In Deutschland gibt es etwa 51.000 Litfaßsäulen. Dem Buchdrucker Ernst Litfaß wurde 1854 genehmigt, auf "fiskalischem Straßenterrain" Anschlagsäulen zur Aufnahme von Plakaten öffentlicher Behörden zu errichten. Fortan prägten sie das Straßenbild und dienen bis heute als Werbeträger u.a. für Veranstaltungen, die während der Lockdowns der Corona-Pandemie gar nicht oder nur bedingt stattfinden konnten.
Die Kunst- und Kulturlandschaft befand sich in dieser Zeit in einer bis dahin nie dagewesenen Krise. Viele Kulturtreibende konnten oder durften nicht arbeiten, und waren deshalb gezwungen, in andere Beschäftigungsfelder auszuweichen und die Kulturszene zu verlassen. Mit der #aktionlitfaß wurde dagegen öffentlich und gleichzeitig still demonstriert: In der Kieler Innenstadt wurden Litfaßsäulen mit Absperrband umwickelt, um auf die Notlage der Kulturtreibenden aufmerksam zu machen.